Der Grundstein eines gesunden Lebens wird im Kindesalter gelegt. Seit den Pisa-Studien wissen wir, dass Kinder, die sich bewegen dürfen, auch besser lernen. Helicopter-Eltern, die ihr Kind täglich mit dem Auto am liebsten bis vors Klassenzimmer fahren, tun dem Jungen bzw. dem Mädchen damit auf Dauer keinen Gefallen. Kinder, die bereits von klein auf zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule fahren, lernen früh, Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Ein Kind, das mit gründlicher Vorbereitung auf die Gefahren seinen Schulweg alleine bewältigt, lernt automatisch, für sich Verantwortung zu übernehmen. Das gilt insbesondere für das Grundschulalter. Die soziale Kompetenz nimmt zu, das Gespräch auf dem Bürgersteig mit Gleichaltrigen ist gesellig und „schult“ automatisch für das Leben außerhalb des Klassenzimmers. Austausch und Kommunikation regen an, schärfen die Intelligenz. Hierzu gehören auch Konflikte austragen, möglicherweise Raufereien, aber auch miteinander teilen, sich gegenseitig helfen, die Schwächen und Stärken des anderen zu erkennen und bei all dem das eigene Selbstbewusstsein unmerklich zu trainieren.
Ein solches Bewusstsein muss im Elternhaus geschaffen werden. Die Schule sollte die Kleinen dann genau dort abholen und weiter in ihrem Bewegungsdrang fördern. Mit zwei oder drei Stunden Sportunterricht in der Woche ist es nicht getan. Pausendienst, Stühle wieder in Reih und Glied stellen, die Papiertüte zum Abfalleimer bringen, auch kleine Pausen für etwas körperliche Aktivität nutzen, statt nur Dr. Google am Tablet zu fragen auch mal hoch in die Bibliothek gehen und nach guten Büchern Ausschau halten – all das sind kleine Gesten, am Ende pädagogisch aber mit großer Wirkung.